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Wichtige Silierregeln – Halten Sie sie ein?

Im Rahmen der Bestandsbetreuung führen wir in unserer Praxis auch Fütterungsberatungen durch. Es fällt immer wieder auf, dass die eingesetzten Futtermittel in ihren Werten sehr konstant sind, nur die Grassilage ist die Variable in der Ration.

Eine hohe Grundfutterleistung erreicht man nur durch hohe Futteraufnahmen, die wiederum von der Qualität der Grassilage abhängt. Um eine bestmögliche Grassilage zu erhalten, müssen die Silierregeln konsequent umgesetzt werden:

  • Richtige Schnittzeitpunkt liegt im Ähren- oder Rispenschieben. Fängt man zu früh an, ist der Eiweißgehalt zu hoch, fängt man zu spät an, ist der Rohfasergehalt zu hoch.
  • Kein verschmutztes Futter einsilieren. Dies führt zu Fehlgärungen durch Buttersäurebildnern (Clostridien).
  • Anwelken ist wichtig, um einen ausreichenden Zuckergehalt zu erzielen. Dieser hängt auch von einer weidelgrasreichen Narbe ab. Langes Futter sollte man nur wenig anwelken und häckseln. Stark angewelktes Futter sollte man häckseln und besonders gut verdichten.
  • Das Gras muß gut zerkleinert werden, damit man eine bessere Verdichtung im Silo erreicht. Es soll eine Länge von < 4cm haben. Es hat dann immer noch seine volle Strukturwirksamkeit!
  • Das Futter soll gleichmäßig verteilt werden, um es besser zu verdichten (max. 30cm Schichtdicke).
  • Der Futterstock muß gut verdichtet werden, damit es zu keiner Fehlgärung und Schimmelbildung kommt. Hier fallen mir die meisten Fehler auf, wie z.B. Benutzung von Zwillingsreifen, Traktor zu leicht, zu kurze Verdichtungszeit, zu hohe Silo, zu große Ladewagen oder zu viele Ladewagen in kurzen Zeitabständen. Die Gefahr einer schlechten Verdichtung besteht bei einem späten Schnittzeitpunkt, einem zu hohen Anwelkgrad, zu langem Futter, zu großer Schlagkraft und einer schlechten Verteilung.
  • Silo darf nur so groß sein, dass man einen wöchentlichen Vorschub von 11,5m im Winter und 22,5m im Sommer erreicht.
  • Man muß eine intensive Grünlandpflege betreiben. Das Gras von extensivgenutzten Flächen gehört nicht in den Silo der Milchkühe. Die Pflanzen sind nitratarm und fördern somit den Clostridiengehalt der Silage (siehe „Viszeraler“ Botulismus).