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Tierbeobachtung in der Nachgeburtsphase

Temperaturmessung in der Nachgeburtsphase

Besonders in den ersten beiden Wochen nach dem Kalben sollte man die Kühe genau beobachten. Dies soll einfach und schnell vom Landwirt bzw. Herdenmanager durchführbar sein.

Ziel ist es, rechtzeitig kranke Kühe zu erkennen und zu behandeln, damit die Zwangsmerzungsrate gesenkt werden kann. Die Tierbeobachtung beschränkt sich auf 5 Parameter:

  • Körperhaltung
  • Steht die Kuh mit gekrümmten Rücken?
    Hält sie den Schwanz vom Körper ab?
    Läßt sie die Ohren hängen? Usw.

  • Körpertemperatur
  • Die Körpertemperatur sollte 39,5°C nicht überschreiten.

  • Pansenfüllung
  • Ist der Pansen voll? Ist die Hungergrube eingefallen?

  • Scheidenausfluß
  • Krankhafter Scheidenausfluß ist dunkelbraunrot, übelriechend oder eitrig.

  • Euter
  • Ist das Euter geschwollen? Ist die Milch verändert (Flocken, Farbe)?

Die ermittelten Befunde werden sofort dokumentiert. Auch dies soll einfach und schnell durchführbar sein.

Eine Möglichkeit ist, jeden Tag einen Strich mit einem Viehzeichenstift auf die Kruppe zu malen. Grüner Strich = ohne Befund, roter Strich = krank.

Oder man trägt die abweichenden Befunde in eine Tabelle (Ankreuztabelle).

Außerdem ist es ratsam, alle peripartalen Krankheiten in einer Ankreuz-Tabelle festzuhalten (Milchfieber, Nachgeburtsverhaltung, Mastitis, Stoffwechselstörung, Labmagenverlagerung, Lahmheit).

So kann man halbjährlich bzw. jährlich die Krankheitsraten errechnen. Weichen diese von den Zielwerten ab, müssen die Ursachen ermittelt werden, um anschließend Gegenmaßnahmen einzuleiten.

KrankheitenZielwert
Milchfieber< 5 %
Nachgeburtsverhaltung< 10 %
Mastitis< 2 % / Monat
Stoffwechselstörung< 5 %
Labmagenverlagerung< 5 %
Lahmheit< 10 %