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Liegeboxen-Komfortindex

Den meisten von uns wird es Mühe bereiten, nach einer auf klumpiger, dünner oder sonst irgendwie unbequemer Matratze verbrachten Nacht, tagsüber produktiv zu sein.

In dieser Hinsicht sind Kühe nicht viel anders als Menschen. In Liegeboxen, die falsch konstruiert sind oder unzureichend gepflegt werden, wird man unproduktive Kühe finden, die keinen rechten Nutzen aus dem Liegen ziehen.

Das Liegen auf verschmutzten oder vernässten Oberflächen bringt das Euter und damit die Zitzenöffnungen in verstärkten Kontakt mit Bakterien und setzt so die Kühe einem hohen Mastitisrisiko aus.

Längere Stehperioden in den Laufgängen hingegen können zu erhöhter Druckbelastung der Klauen und vermehrtem Auftreten von feuchtigkeitsbedingten Klauenkrankheiten führen.

Auch kann die Pansengesundheit und damit die Kuhgesundheit insgesamt von durch unbequeme Liegeboxen bedingtem längeren Stehen in Mitleidenschaft gezogen werden, da Kühe die Wiederkautätigkeit bevorzugt im Liegen ausüben.

Die Bedeutung des Liegens für die Leistungsfähigkeit von Milchkühen wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen eindeutig belegt. Liegen fördert die Durchblutung der Milchdrüse und die Milchbildung.

Durchblutung der Milchdrüse in l / min
Trockensteherlaktierende Kuh
liegend1.704.56
stehend1.343.75
Quelle: Rulquin and Caudal, 1992

Mit der folgenden Formel erhalten Sie Auskunft darüber, ob Ihre Tiere die Liegeplätze im Laufstall gut annehmen:

Liegeboxen-Komfortindex bei Milchkühen

Zu dem Nenner (Anzahl der Kühe in Boxen) gehören neben den korrekt liegenden Kühen auch solche, die ganz in den Boxen stehen, die mit zwei Beinen in den Boxen und mit zwei Beinen im Laufgang stehen und solche, die halb in der Liegebox und halb außerhalb der Box liegen. Kühe, die fressen oder ganz im Laufgang stehen, werden nicht gezählt.

Das anzustrebende Ziel sollte ein Liegeboxen-Komfortindex von mindestens 85 Prozent sein.