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Blauzungenkrankheit – Wie kann man seine Herde schützen?

Die Blauzungenkrankheit ist eine durch Mücken übertragene Infektionskrankheit. Sie ist nicht ansteckend, d.h. wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, und ist nicht für den Menschen gefährlich.

Sie wird durch einen Virus hervorgerufen, der durch blutsaugende Stechmücken der Gattung Culicoides (=Gnitzen) übertragen wird. Diese Mücken sind besonders nachts aktiv und auf offenem Gelände.

Bei Temperaturen < 12°C sind sie weniger aktiv, doch sie können durch Wind über weite Entfernungen getragen werden. Normalerweise taucht die Blauzungenkrankheit mehr in den wärmeren Regionen auf, aber durch den Klimawandel kann sie auch bei uns zum Problem werden, vor allem wenn Verbringungsverbote für Rinder bestehen. Sie ist eine anzeigepflichtige Tierseuche.

In der nun anstehenden Weidesaison muß eine Insektenbekämpfung durchgeführt werden, um zu verhindern,dass infizierte Mücken die Tiere stechen. Aber es ist kein Tierarzneimittel zugelassen, dass eine Wirkung gegen Mücken aufweist. Deshalb muß man auf die Mittel gegen Weidefliegen zurückgreifen.

Diese wirken auch mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen Mücken. Der Einsatz dieser Mittel ist dringend zu empfehlen, da der Tierhalter für Exporttiere eine Behandlung nachweisen muß.

Es gibt zwei Typen von Präparaten:

  1. Pour-on-Mittel, die auf den Rücken in monatlichen Abständen gegossen werden.
  2. Ohrclips, die 4–5 Monate anhalten und so nur eine einmalige Behandlung erfordern. Dies ist vor allem dann interessant, wenn im Sommer durch die Erntezeit mehrmalige Behandlungen nicht möglich sind. Allerdings muß man am Ende der Weidesaison gut die Tiere beobachten, ob die Wirkung der Ohrclips noch anhält. Dann empfiehlt sich noch mal eine Aufgußbehandlung.

Die Stallhaltung gibt einen gewissen Schutz vor den Mücken.