
Immer häufiger wird in Betrieben das Salz, das zur Bedarfsdeckung der Milchkühe erforderlich ist, direkt in die Ration eingemischt und/oder loses Salz in Mineralfutterkästchen zur freien Aufnahme zur Verfügung gestellt. Es werden aber keine Salzlecksteine mehr angeboten. Das ist sicherlich in Ordnung, was die Salzversorgung der Tiere betrifft. Aber Lecksteine können mehr.
Salzlecksteine fördern die Speichelbildung, wodurch mehr Puffersubstanzen, die im Speichel enthalten sind, in den Pansen gelangen. Diese dienen dazu, die beim Abbau der Nährstoffe im Pansen gebildeten Säuren zu neutralisieren.
Bei ungenügender Abpufferung der Säuren ist mit einem Rückgang des Futterverzehrs, sinkenden Milchleistungen, unzureichenden Milchfettgehalten und gehäuften Klauenproblemen zu rechnen.
Salzlecksteine sollten zusätzlich zur eigentlichen Mineralstoffversorgung bereitgestellt werden. Insbesondere an warmen Sommertagen, an denen die Kühe weniger wiederkäuen – es ist nicht möglich, gleichzeitig zu hecheln und wiederzukäuen – und bei der Fütterung von Hochleistungskühen, bei denen man sich zwischen Ausfütterung hoher Milchleistungen und Pansenübersäuerung (Azidose) auf schmalem Grad bewegt.