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Arbeitskreis Tiergesundheit: Gemeinsam erfolgreich sein, gemeinsam Zukunft haben!

Die Milchpreise steigen endlich wieder an, das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die auch vonnöten ist. Was können wir aus der Milchkrise lernen? Jeder muss seine Kosten noch mehr unter die Lupe nehmen. Dazu gehören natürlich auch die viel diskutierten Tierarztkosten. Diese können wir nur senken, indem wir uns noch mehr um die Tiergesundheit unserer Milchkühe kümmern. Vor allem der Familienbetrieb muss in dieser Hinsicht noch professioneller werden. Er läuft nach unserer Erfahrung oft der Zeit hinterher, vieles wird nur halbherzig oder schnell nebenbei erledigt. Diese Situation bedarf einer neuen Orientierung. Die Anforderungen an jeden einzelnen, an Tierarzt und Landwirt, werden in Zukunft stark ansteigen. Große Investitionen müssen vorsichtig erfolgen, denn man muss mit niedrigen Milchpreisen kalkulieren.

Die Tierarztkosten senkt man nicht durch niedrigere Medikamentenpreise, sondern nur durch ein besseres Herdenmanagement.

Genau hier liegt das Problem vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Die Milchkrise hat gezeigt, dass der landwirtschaftliche Milchviehbetrieb in Zukunft eine hohe Milchleistung (> 9.500 l) benötigt. Bei 7.000 bis 8.500 l sind die Milchgeldeinnahmen zu gering. Nach Ende der Milchkrise können bei hoher Milchleistung besser Reserven angelegt werden für die nächste Talsohle, die mit Sicherheit wieder kommt.

Eine hohe Milchleistung soll nicht durch einen hohen Einsatz von Kraftfutter erzielt werden, sondern durch systematische, kontinuierliche und konsequente Verbesserung des Managements im Betrieb.

Bist Du dazu bereit?
Die Tierärzte möchten Dich dabei begleiten.
Wir haben das Konzept dazu!
Der Tierarzt ist der einzige Berater auf dem Hof, der immer an der Kuh dran ist!

Tierärztliche Bestandsbetreuung heißt aber auch, dass der Landwirt bereit sein muss, für Beratung Geld zu zahlen. Wir wollen dabei das Ziel niedriger Tierarztkosten (80-100€/Kuh und Jahr) nicht aus den Augen verlieren.

Damit wir Tierärzte interessierte Betriebe, die ihr Herdenmanagement verbessern wollen, optimal fördern können, möchte unsere Praxis einen „Arbeitskreis Tiergesundheit“ ins Leben rufen.

Oberstes Ziel des Arbeitskreises sind gesunde Leistungstiere bei hoher Milchleistung. Im Arbeitskreis wollen wir miteinander reden und voneinander lernen. Ein Erfahrungsaustausch und ein Informationsaustausch soll am Tisch unter Berufskollegen stattfinden.

Ein ausgefeiltes Kontrollsystem soll im teilnehmenden Milchviehbetrieb eingeführt werden. Weg von der Einzeltierbehandlung, hin zur ganzheitlichen tierärztlichen Betreuung einer Milchviehherde. Kühe werden größtenteils krank, weil wir Menschen im Stall Fehler machen hinsichtlich Management, Fütterung, Haltung und Genetik. Ein einfaches Kontrollsystem soll diese Fehler aufdecken bzw. verhindern. Subklinische Erkrankungen sollen rechtzeitig erkannt und nach einem tierärztlichen Behandlungsplan versorgt werden. Ziel ist, die Betreuung rund ums Abkalben zu verbessern. Kurzum, wieder Spass an den Milchkühen haben.

Jeder Landwirt hat seine eigenen Erfahrungen im Laufe seines Berufslebens gemacht. Dabei ist seine Milchkuhherde, sein Stall und sein Umfeld entstanden. Ein System, was funktioniert, soll bzw. darf man nicht ändern.

Es sollen keine Vorschriften gemacht werden. Jeder kann seine Kälber oder seine Kühe füttern wie er es für richtig hält. Es gibt immer mehrere Wege, die zum Ziel führen. Man muss aber bereit sein, diesen Prozess jederzeit kritisch zu betrachten und zu kontrollieren, ob der gesamte Produktionsprozess so noch erfolgreich ist.

Wir Tierärzte möchten den Landwirt im Produktionsprozess begleiten, hilfreich zur Seite stehen und unser Wissen und Können mit einbringen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Wer am Arbeitskreis teilnehmen möchte, muss bereit sein, folgendes im Betrieb durchzuführen:

  • Grundfutteranalysen
  • Rationsberechnungen nach Rationskennzahlen
  • monatliche Fütterungskontrolle im Stall
  • monatliche MLP-Datenauswertung
  • monatliche Bestimmung der Futteraufnahme
  • Messung der Ketonkörper mithilfe eines Bluttestgerätes
  • intensive Tierbeobachtung und Betreuung der Kühe rund ums Kalben
  • Managementbehandlungen nach Behandlungsplänen
  • Dokumentation aller Erkrankungen in einfacher Ankreuztabelle
  • Dokumentation aller Behandlungen in einem einfachen tabellarischen System
  • Benchmarking, d.h. Vergleich der Tiergesundheitsdaten mit anderen Betrieben
  • jährliche Blutuntersuchung zur Überprüfung
    • der Versorgung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen
    • des Immunstatus
    • des Vorkommens von Infektionserregern

Wenn Du Lust hast im Arbeitskreis mitzumachen, melde Dich in der Praxis an oder sprich uns Tierärzte an. Ansprechpartner und Koordinator ist Reinhard Burfeindt.